Von den Weyher Straßen sind die roten Busse des Bürgerbusvereins nicht mehr wegzudenken. Die ehrenamtlichen Fahrer bringen täglich Menschen sicher von A nach B. Ein Blick hinter die Kulissen.
(Regionale Rundschau vom 05.11.2025, ein Bericht von Wolfgang Sembritzki)

Gehören zum Vorstand des Weyher Bürgerbusvereins (von links): Olaf Kaiser, Cathrin Mahlau und Lothar Cordes. Foto: Vasil Dinev

Zwei Busse, zwei Linien, 40 aktive Fahrer und Hunderte Passagiere pro Woche: Der Weyher Bürgerbusverein ist von den Straßen der Wesergemeinde nicht mehr wegzudenken. Als Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr befördert der Verein mit seinen Bussen täglich Menschen in Weyhe von A nach B. In diesem Jahr hat sich der Verein an der Spitze personell neu aufgestellt. Der in Teilen neue Vorstand hat einiges vor.

Das ist der neue Vorstand

Vorsitzende Regine von Larcher hatte bei der Jahreshauptversammlung nach acht Jahren ihren Posten zur Verfügung gestellt, um sich beim Dachverband Pro Bürgerbus Niedersachsen im Vorstand einbringen zu können. Ihr bisheriger Stellvertreter, Olaf Kaiser, folgte ihr im Amt. Zur neuen Zweiten Vorsitzenden wurde Cathrin Mahlau gewählt, zum neuen Rechnungsführer Martin Rieckhoff, der Ute Lackmann im Amt beerbte. Alle weiteren Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt.

Welche Linien bedient der Bürgerbusverein?

Die Linie 116 verkehrt vom Jeebel über Melchiorshausen nach Leeste und zurück. Die Linie 117 ist von Erichshof über Kirchweyhe nach Sudweyhe und zurück unterwegs. Gefahren wird vormittags zwischen 8 und 12 Uhr und nachmittags zwischen 14 und 18 Uhr. Außerhalb des regulären Fahrplans bietet der Bürgerbusverein auch Sonderfahrten an, etwa als Shuttleservice zu größeren Veranstaltungen.

Wie viele Fahrgäste nutzen den Weyher Bürgerbus?

Die Fahrgastzahlen seien mittlerweile wieder auf Vor-Pandemie-Niveau, erklärt Fahrdienstleiter Lothar Cordes. Insgesamt befördert der Bürgerbusverein rund 25.000 Passagiere pro Jahr beziehungsweise 500 pro Woche. Darunter seien mittlerweile auch viele jüngere Leute, etwa Studierende, die zum Bahnhof kommen wollen. Cathrin Mahlau macht das am Deutschlandticket fest: „Das ist der Renner schlechthin.“

Was beschäftigt den Bürgerbusverein aktuell?

Die Verkehrssituation in der Gemeinde Weyhe stellt den Bürgerbusverein immer wieder vor Herausforderungen. Schließlich gilt es, auf Streckensperrungen und Baustellen zu reagieren und die Busroute anzupassen, erklärt Olaf Kaiser. Knifflig wird es, wenn das kurzfristig passiert. In der Regel erfolge die Information durch die Gemeinde aber rechtzeitig.

Momentan könnten wegen der Baustelle der Harzwasserwerke an der Bundesstraße 6 in Melchiorshausen drei Haltestellen nicht angefahren werden, es musste eine Ersatzhaltestelle eingerichtet werden. Auch den Ausweichverkehr durch Weyhe aufgrund der ständigen Staus auf der Autobahn 1 an der Weserbrücke in Arsten bekämen die Busfahrer zu spüren, vor allem, wenn die Verkehrsadern der Wesergemeinde auch noch volllaufen. „Hier ist der Verkehr deutlich erhöht“, konstatiert Cordes. Mitunter gingen den Fahrern durch die Stauzeit die Pausen an den Endhaltestellen flöten.

Doch auch Erfreuliches gibt es zu vermelden: Im kommenden Jahr wird der Verein 25 Jahre alt. Die Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier laufen bereits.

Wie reagiert der Bürgerbusverein auf Streckenänderungen?

Sobald eine Vollsperrung ansteht, werden zuerst die Fahrer über die Routenänderung benachrichtigt, erklärt Lothar Cordes. Seine Passagiere informiert der Bürgerbusverein dann über Handzettel in den Bussen, Medien wie den WESER-KURIER und seine Internetseite.

Wie oft sind Bürgerbusfahrer im Einsatz?

Der Weyher Bürgerbusverein ist mit 40 Fahrern „von der Anzahl her gut bestückt“, sagt Olaf Kaiser. So gut sogar, dass der Verein momentan nicht aktiv um Unterstützung werben muss. Und so gut, dass die Weyher Fahrer in Thedinghausen aushelfen können, damit dort keine Fahrten ausfallen müssen.

Wie wird man Fahrer beim Bürgerbus?

Momentan würden zwar keine Fahrer aktiv gesucht, das heißt aber nicht, dass solche, die sich gern hinters Steuer setzen wollen, abgelehnt würden. Im Gegenteil: Interessierte können eine unverbindliche Probefahrt in Begleitung eines erfahrenen Fahrers absolvieren. Der Autoführerschein (Klasse B, früher Klasse 3) reicht aus, allerdings müssen Fahrer einen Personenbeförderungsschein haben. Hierfür ist ein Führungszeugnis vorzulegen und ein Gesundheitscheck durch einen Arbeitsmediziner zu absolvieren, erklärt Olaf Kaiser. Interessierte können zum Fahrertreffen kommen, das immer am zweiten Dienstag im Monat von 19.30 Uhr an in der Mensa der Kooperativen Gesamtschule Kirchweyhe stattfindet.

Einsteigen, bitte: Was den Weyher Bürgerbus so besonders macht