Bericht aus der Kreiszeitung vom 26.09.2025, von: Christian Walter

Fahrtausfälle sind vorerst vom Tisch: Nach einem Bericht der Mediengruppe Kreiszeitung über massiven Fahrermangel beim Thedinghauser Bürgerbusverein haben die Ehrenamtlichen aus Weyhe ihren Kollegen Unterstützung angeboten. Aber: Eine Dauerlösung kann das nicht sein.
Auf dem Thänhuser Markt hatte sich die gute Nachricht schon herumgesprochen. „Das war eines der Top-Themen, das hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet“, sagte Wolfgang Kaib am Mittwochabend in Lunsen am Rande des Fahrertreffens des Bürgerbusvereins Samtgemeinde Thedinghausen. Dessen Vorsitzender Kaib sprach von der Tatsache, dass „der Hilferuf in Weyhe gehört wurde“. Zur Erinnerung, worauf er anspielt: Vor zwei Wochen berichtete diese Zeitung unter der Überschrift „Hilferuf aus Lunsen“ über den massiven Engpass an Fahrpersonal beim Thedinghauser Bürgerbus – und dieser Bericht erregte auch jenseits der Kreisgrenze Aufmerksamkeit.
Einige Weyher Fahrerinnen und Fahrer übernehmen in ihrem Gebiet zusätzliche Schichten, damit bis zu zehn andere uns unterstützen können.Wolfgang Kaib, Vorsitzender des Bürgerbusvereins Samtgemeinde Thedinghausen
Das führt nun dazu, dass einige Fahrerinnen und Fahrer aus Weyhe angeboten haben, in der Samtgemeinde auszuhelfen. Somit sind die vor zwei Wochen noch absehbar drohenden Streichungen von Schichten und Fahrten im hiesigen Bürgerbus-Angebot erst einmal vom Tisch. „Einige Weyher Fahrerinnen und Fahrer übernehmen in ihrem Gebiet zusätzliche Schichten, damit bis zu zehn andere uns unterstützen können“, erklärte Wolfgang Kaib mit Erleichterung und Dankbarkeit beim Fahrertreffen im Lunser Hofcafé Peters am Mittwochabend, nachdem der Thedinghauser Vereinsvorstand in den vergangenen Tagen den Weyher Kollegen einen Besuch abgestattet hatte.
Weyher besuchen Fahrertreffen in Lunsen
Am Mittwoch rollte als Gegenbesuch ein Bürgerbus aus der Nachbarkommune in Lunsen auf den Hof. An Bord: ein Teil derjenigen, die in den kommenden Monaten vorübergehend einspringen. Gemeinsam nahmen Thedinghauser und Weyher zunächst den Samtgemeinde-Bus in Augenschein, und Fred Schröder aus dem Vorstand erklärte den Gästen die betriebstechnische Ausstattung im Inneren des Busses.

Grundsätzlich sind Hersteller und Funktionsweise des Fahrzeugs an sich den Weyhern zwar sehr vertraut – haben sie doch ungefähr zeitgleich mit den Thedinghausern in diesem Frühjahr zusätzlich zu ihrem Bestands-VW-Bus ein baugleiches Fahrzeug des Herstellers MAN in Betrieb genommen. Allerdings: „Die Ausstattung ist völlig unterschiedlich wegen des anderen Konzessionärs“, erklärt Kaib. Aber diese technischen Unterschiede waren den Kollegen schnell vermittelt.

Die nächsten Schritte sind nun, dass sich die Weyher nach und nach bei Gastfahrten – mal mit hiesigem Fahrer, mal selbst am Steuer – mit dem Liniennetz vertraut machen. Dann kann es richtig losgehen. „Im Oktober wollen wir starten“, so Kaib.
Keine Dauerlösung, da sind sich beide Vereine einig
Bei aller Erleichterung für den Moment gehört zur Wahrheit aber auch ein wesentlicher Punkt: Dieses improvisierte Modell kann und soll keine Dauerlösung sein. „Die Aktion mit der Hilfe aus Weyhe ist – übereinstimmend mit unseren Helfern – auf einen begrenzten Zeitraum ausgelegt“, erklärt der Thedinghauser Vereinschef. Wie lang dieser Zeitraum am Ende sein wird, „ist aus heutiger Sicht offen. Dazu gibt es noch viel zu viele offene Fragen. Die aktuell zu uns gekommenen Interessenten sind eine positive Entwicklung, die aber noch nicht ausreicht.“

Wir dürfen uns jetzt nicht zurücklehnen.Wolfgang Kaib
Und aus diesem Grund ist der Thedinghauser Verein auch weiterhin auf der Suche nach eigenem Personal. Immerhin zeichnet sich eine Tendenz und leichtes Licht am Horizont ab, was das angeht: Zum Fahrertreffen am Mittwoch begrüßte der Verein bereits zwei neue Gesichter, einige weitere Interessenten gebe es zudem. Allerdings: Im kommenden Jahr laufen fünf Personenbeförderungsscheine des aktuellen Fahrerpools aus. Ohne weiteren Aufwuchs an freiwilligem Personal stünde man dann wieder am Anfang.
Ein Bürgerbus Thedinghausen muss mit Leuten aus der Samtgemeinde Thedinghausen betrieben werden. Gelingt das nicht, ist so etwas offenbar nicht gewollt und muss eingestellt werden.Wolfgang Kaib
„Wir dürfen uns jetzt nicht zurücklehnen“, sagte Kaib am Mittwoch in Lunsen, und fügte am Tag danach gegenüber dieser Zeitung an: „Ein Bürgerbus Thedinghausen muss mit Leuten aus der Samtgemeinde Thedinghausen betrieben werden. Gelingt das nicht, ist so etwas offenbar nicht gewollt und muss eingestellt werden“, mahnt er.