Bericht aus dem WeserKurier vom 07.05.2025 von Alexandra Penth
Seine Jungfernfahrt absolviert der neue Bus des Weyher Bürgerbusvereins in der kommenden Woche. Das Fahrzeug wurde aber schon im Vorfeld offiziell vorgestellt.
(Anmerkung vom BB Weyhe: am 05.05.2025)
Seinen ersten Auftritt hatte der neue Bus des Weyher Bürgerbusvereins bereits auf dem Leester Frühlingsmarkt. Nun wurde er auf dem Garagenhof des Vereins im Beisein von Förderern sowie Vertretern aus Rat und Gemeindeverwaltung noch einmal offiziell vorgestellt. Ab der kommenden Woche soll das neue Fahrzeug dann regulär auf der Linie 117 in der Gemeinde unterwegs sein. Vorher muss erst noch das Kassensystem vom alten in den neuen Bus integriert werden.
„Der Bus ist noch geräumiger als vorher“, lautete das Fazit von Bürgermeister Frank Seidel, der sich das Fahrzeug bereits beim Frühlingsmarkt angesehen hatte. Der neue Bus sei „einen knappen Meter länger“ als das vorherige Modell, das nun verkauft werden soll.
Der Bürgerbusverein hat sich diesmal für einen anderen Hersteller entschieden. Die Wahl fiel auf die Firma Tribus aus den Niederlanden mit einem MAN-Fahrzeug. „Der Bus wurde innen so umgebaut, dass er für unseren Bürgerbusverein geeignet ist“, sagte dessen erste Vorsitzende Regine von Larcher. Das neue Modell bietet einen eigenen Einstieg für den Fahrer und wirke geräumiger. „Der Bus ist besser ausgestattet“, sagte von Larcher insbesondere mit Blick auf mobilitätseingeschränkte Menschen: „Es geht schnell, Rollstühle zu sichern.“ Das Platzangebot bleibt mit acht Sitzplätzen für Fahrgäste bestehen. Mehr dürfe der Bürgerbusverein auch nicht transportieren, sagt von Larcher.
Der Bürgerbusverein schaffe dort Mobilität, wo es sonst zum Teil keine gäbe, hob Frank Seidel hervor: „Der Bürgerbusverein ist ein wesentlicher Motor dafür, dass Menschen, die nicht mobil sind, Teilhabe erfahren.“ Der Verein könne sich immer der Unterstützung der Gemeinde gewiss sein. So stellt die Politik jedes Jahr Haushaltsmittel bereit, falls benötigt. Diese wurden in der Vergangenheit jedoch so gut wie nie abgerufen. Für Frank Seidel zeigt das vor allem eines: „Der Verein trägt sich selbst, es funktioniert.“
Knapp 113.000 Euro hat der neue Bus gekostet, rund 99.000 Euro gab es durch Fördermittel der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) und des Zweckverbandes Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN). Den Rest hat der Verein selbst aufgebracht.
Werbeoffensive zeigt Wirkung
Im vergangenen Jahr war der Weyher Bürgerbusverein in die Offensive gegangen und hatte sein Bauzaunbanner reaktiviert, um neue Fahrerinnen und Fahrer zu gewinnen (wir berichteten). Denn einige Beförderungsscheine laufen in diesem Jahr aus und nicht immer kommt eine Erneuerung infrage. Die Werbeaktion hatte erneut Erfolg gezeigt: „Wir haben zehn neue Fahrerinnen und Fahrer dazu gewonnen“, freute sich Regine von Larcher. Derzeit gibt es somit 40 ehrenamtliche Fahrer. Wobei: „Wir können auch noch gut neue Frauen gebrauchen. Wir hatten schon ein besseres Verhältnis, inzwischen sind es aber weniger Frauen geworden“, erklärte von Larcher.
Der vorherige Bus war fünf Jahre auf der Linie 117 im Einsatz gewesen, sodass wegen der gefahrenen Kilometer eine neue Förderung abgerufen werden konnte. Der Bus von der Firma Kutsenits aus Österreich hat fast 300.000 Kilometer auf dem Buckel. „Wir fahren etwa 50.000 Kilometer im Jahr“, sagte Regine von Larcher.

Zahlreiche Gäste waren erschienen, um den neuen Bus zu begutachten.
Foto: Vasil Dinev